Das Startup 1×1: Gründung will geplant sein [Teil 1]

Die Gründung eines neuen Unternehmens, und insbesondere der Schritt in die Selbstständigkeit, bringt eine Vielzahl an Herausforderungen mit sich. In der Euphorie, die eigene Geschäftsidee endlich in die Tat umzusetzen, fallen einige essentielle Punkte aber häufig unter den Tisch. Damit Euch das nicht passiert, wollen wir an dieser Stelle unser Startup 1×1 mit Euch teilen und dabei auf die zehn wichtigsten Punkte rund um das Thema Gründung eingehen, die Ihr unbedingt bedenken solltet.

Teil 1 des Startup 1x1

 

1×1: Die Geschäftsidee

Am Anfang eines jeden Startups steht eine innovative Geschäftsidee.

Sie bildet das Herzstück Eures Unternehmens und jeglicher Aktivitäten und Anstrengungen. Einhergehend mit Leidenschaft undGeschäftsidee eines Startups Motivation, hilft sie Euch damit auch in Zeiten, die eher von Herausforderungen geprägt sind, denn es ist die persönliche Überzeugung vom eigenen Produkt, die den Motor auf dem Weg zur Marktfähigkeit verkörpert. Hierbei gilt, sich die eigene Begeisterung für die Idee nicht nehmen zu lassen, gleichzeitig aber auch kritische Stimmen aus dem eigenen Umfeld anzunehmen. Sich mit anderen Gründern oder Unternehmen auszutauschen und im potentiellen Kundenkreis schon einmal ein erstes Feedback einzuholen, kann daher von Beginn an äußerst sinnvoll sein. Denn niemandem ist geholfen, wenn eine schlechte Idee erstmal auf dem Weg der Gründung ist, allerdings schon von Beginn an absehbar war, dass dieses Unterfangen auf wackeligen Füßen stehen würde.

 

2×2: Unternehmensname

Der Firmenname ist die Visitenkarte Eures Unternehmens und wird im Mittelpunkt all Eurer Handlungen stehen.

Geschäftsname eines StartupsDeshalb bedarf es im Vorfeld einiger Überlegungen. Im Gegensatz zu großen Dach- oder Familienmarken, wird das Produkt oder die Dienstleistung eines Startups nämlich stets auf den Unternehmensnamen zurückgeführt. Zentrale Elemente sind: Einfachheit, Aussprechbarkeit, Wiedererkennungswert, Zusammenhang und Einzigartigkeit. Allem voran ist es aber wichtig, einen Namen zu finden, der noch nicht verwendet wurde. Nur dann ist die URL für die Homepage und ähnliches noch verfügbar und muss nicht für teures Geld gekauft werden.

Die IHK verlangt in Deutschland die Kenntlichmachung des Leistungsangebots des Unternehmens bereits im Firmennamen. Das haben wir mit unserem eigenen Namen “SellUp Consulting GmbH” gemerkt. Auch wenn uns ein kürzerer Name lieber gewesen wäre, so ist der Einschub “Consulting” in unserem Name aufgrund des Vertriebscoachings zwingend mitzuführen.

 

3×3: Finanzierung

Ohne Geld läuft im Leben bekannterweise nichts, und schon gar kein Unternehmen oder Startup.

Jedes wirtschaftliche Vorhaben benötigt Kapital und gerade zu Beginn ist ein finanzieller Spielraum essentiell, um Finanzierung in StartupsInvestitionen tätigen zu können. Alleine die Gründungskosten in Deutschland liegen nach unseren Erfahrungen bei mindestens 1000€. Aber damit ist es natürlich nicht getan.

Die Finanzierungsmöglichkeiten sind vielfältig. Speziell für Startups entwickelt, gibt es die Form des Inkubators. Wie der Name bereits suggeriert, handelt es sich um einen Brutkasten für Startups, der hilft, grundsätzlich Fuß zu fassen. Hierbei steht die Idee und das Produkt im Vordergrund. Ein Accelerator hingegen beschleunigt das bereits vorhandene Wachstum eines jungen Unternehmens und sorgt damit dafür, dass es sehr schnell sehr groß werden kann. Des Weiteren gibt es Crowdfunding: Bekannt als im Internet praktizierte Form, bei der eine große Anzahl an Menschen einen jeweils geringen Geldbetrag zur Finanzierung beitragen. Im Gegenzug für diese Unterstützung erhalten die Backer z.B. sehr frühen Zugang zu Alpha-Versionen und exklusive Informationen aller Art. Ganz davon abgesehen, dass sie die allerersten Kunden sind, die das fertige Produkt in den Händen halten werden. Am häufigsten kommt jedoch die Investorensuche zum Einsatz. Hier wird zwischen verschiedenen Formen unterschieden: Venture Capital oder Business Angels Beispielsweise.

Die beste Lösung ist natürlich Euer Vorhaben mit Eigenkapital zu finanzieren, aber dies ist nur der seltene Fall. Beim sogenannten Bootstrapping startet Ihr komplett ohne finanzielle Zuwendung durch Dritte. Der Vorteil: Ihr lernt schnell auf eigenen Füßen zu stehen und habt dabei die Ausgabenseite immer voll im Fokus. Einer der Nachteile ist allerdings, dass Ihr kein rapides Wachstum erwarten könnt, sondern immer nur dann eine Investition möglich ist, wenn ihr Euch oberhalb des Break Even Points befindet.

Egal für welche Option Ihr Euch entscheidet die Finanzierung muss frühzeitig geklärt sein, da von ihr die Wahl der Rechtsform abhängt.

 

4×4: Rechtsform

Die Rechtsform bildet das Gerüst für alle rechtlichen Rahmenbedingungen, wie etwa Haftung, Startkapital und Buchhaltungspflicht.

Im Falle einer Finanzierung durch Investoren, kommen die Rechtsformen der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und Unternehmensgesellschaft (UG) in Frage, da in beiden Fällen Unternehmensanteile abgegeben werden können. Bei der GmbH muss weiterhin eine Stammeinlage von 25.000€ geleistet werden; bei der UG zunächst nur eine Stammeinlage von mindestens einem Euro und eine jährliche Rücklage von mindestens 25% des Jahresüberschusses, bis ebenfalls die 25.000€ erreicht sind. In Frage kommen außerdem noch die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder die Eintragung als Einzelkaufmann.

 

5×5: Banken

Schwarze Zahlen kann nur der schreiben, der sich frühzeitig um eine passende Bankverbindung gekümmert hat.

Wie auch für Privatpersonen, besteht auch für Unternehmen eine Vielzahl an Anbietern und Girokonto-Modellen. Dabei gibt es Bankverbindungen für StartupsKonten, die mit geringen Grundkosten, aber dafür hohen Transaktionskosten verbunden sind, oder umgekehrt. Hier kommt es maßgeblich auf das entsprechende Geschäftsmodell und die Quantität der zukünftigen Transaktionen an, die über das Geschäftskonto abgewickelt werden sollen.

 

 

Diese Punkte machen zwar schon einen großen Teil dessen aus, was im Rahmen der Gründung zu beachtenden ist, aber noch längst nicht alles. In unserem nächsten Blogpost wollen wir deshalb auf die übrigen fünf Punkte unseres Startup 1×1 eingehen und Euren Blick für das “große Ganze” während der Gründung weiter schärfen. Weiterlesen: Das Startup 1×1 [Teil 2] Das braucht es zur erfolgreichen Gründung.

 

Nikolas Schran

Gründer von SellUp. Vertrieb ist für mich: Perfekte Planung. Denn Verkaufen beginnt vor dem ersten Kundenkontakt.